Leise Reifen werden immer beliebter
Sobald Sie Ihr Auto anlassen und losfahren, entstehen Geräusche in verschiedener Lautstärke. Verursacht werden Sie durch die Reifen, die im direkten Kontakt mit dem Untergrund stehen. Wie laut die Abrollgeräusche letztlich sind, hängt auch von der Geschwindigkeit ab. Etablierte Hersteller arbeiten daran, Reifengeräusche durch innovative Gummimischungen und optimierte Profile zu reduzieren. Informieren Sie sich als Fahrer nachfolgend über die Vorteile geräuschoptimierter Pneus und wie sich unangenehme Geräusche auf die Gesundheit auswirken können.
Laute Abrollgeräusche: jedes Dezibel zählt
Zuviel Lärm und Geräusche können krank machen, das steht außer Frage. Auf Dauer kommt es zur vermehrten Ausschüttung von Stresshormonen und in der Folge zu Bluthochdruck und Herzfrequenzstörungen, um nur zwei Beispiele zu benennen. Liegt Ihr Wohnort in einem urbanen Umfeld, wissen Sie ein Lied über laute Abrollgeräusche zu singen. Dies trifft ebenso zu, wenn Sie in Ihrem Auto sitzen und der Geräuschpegel etwa auf der Autobahn besonders hoch ist. Nach längeren Fahrten fühlen Sie sich unter Umständen müde und erschöpft und vernehmen auch nach dem Aussteigen ein leichtes Dröhnen im Ohr.
Die Geräuschemission der Reifen wird wie bei jeder anderen Lärmquelle in Dezibel (dB) gemessen. Als relativ unbedenklich für Menschen wird der Bereich von ca. 40 bis 75 dB eingestuft. Ein lautes Abrollgeräusch der Reifen kann dagegen schnell 80 dB und mehr erreichen, was als schädlich beurteilt wird. Entsprechende Lärmpegel werden regelmäßig im Umfeld von Autobahnen und vielbefahrenen Landstraßen gemessen.
Dies gilt einmal mehr auch für den Innenraum in Ihrem Auto. Hören Sie ein zusätzliches Brummen, ist dies häufig auf den sogenannten Sägezahn am Reifenprofil zurückzuführen. Das Phänomen wird weiter unten etwas ausführlicher erläutert. Ebenso können defekte Radlager zu einem erhöhten Lärmpegel führen.
Hinweis: Laut einer Studie des Umweltministeriums wird das Abrollgeräusch der Reifen ab einer Geschwindigkeit von ca. 35 km/h lauter als der vom Motor verursachte Lärm. Dabei spielen neben der Qualität der Reifen auch Faktoren wie die Beschaffenheit des Untergrunds eine Rolle. Zudem sind die Geräusche bei Winterreifen höher, was Sie bei einem Reifenwechsel schnell feststellen werden.
Das aktuelle EU-Reifenlabel und Reifengeräusche
Bekanntermaßen ist ein regelmäßiger Reifenwechsel an Ihrem Auto nötig, was mit dem Zustand der Pneus und dem noch vorhandenen Profil zusammenhängt. Eine sehr gute Orientierung
bietet Ihnen die neue, seit 2020 gültige EU-Verordnung 740. Folgende Informationen müssen verbindlich auf dem Aufkleber erkennbar sein:
- Rollwiderstand und Kraftstoffeffizienz
- Nasshaftung und Bremsleistung
- Externes Abrollgeräusch
In Bezug auf das Reifengeräusch ist
das Lautsprechersymbol in Verbindung mit den stilisierten Schallwellen relevant. Sie erkennen auf einen Blick, ob es sich um leise Reifen handelt oder solche, die eher laut vernehmbare Geräusche entwickeln. Die Abstufungen mit jeweils 3 dB werden folgendermaßen interpretiert:
- 3 Schallwellen: Das beim Fahren entstehende Geräusch entspricht den bis 2016 gültigen EU-Werten.
- 2 Schallwellen: Die Reifen entsprechen dem seit 2016 gültigen Grenzwert und unterschreiten diesen um bis zu 3 dB.
- 1 Schallwelle: Der aktuell gültige Grenzwert wird um mehr als 3 dB unterschritten, sodass deutlich weniger Geräusche entstehen.
Anhand dieser Kriterien erkennen Sie,
ob es sich laut des EU-Reifenlabels um leise Reifen handelt. Der ADAC empfiehlt, bei identischen Werten bei den anderen genannten Punkten, immer die geräuschärmeren Pneus auszuwählen. Moniert wird allerdings, dass die Innengeräusche in Ihrem Auto nicht mit einbezogen sind.
Was tun Hersteller gegen laute Abrollgeräusche?
Aus technischer Sicht haben Hersteller verschiedene Möglichkeiten, leise Reifen zu entwickeln. Aufgrund der erhöhten Nachfrage wird das Angebot sukzessive erweitert. Die Außengeräusche entstehen vorwiegend durch das Verdrängen und Ansaugen der Luft im Bereich der Lauffläche. Basierend auf dieser Erkenntnis werden die Profilblöcke in ihrer Zusammensetzung permanent weiterentwickelt und getestet. Neben den nackten Zahlen in Dezibel sind sogenannten Sounddesigner in den Unternehmen dafür zuständig, den Klang der Reifen zu optimieren. Akustisch spielen bei dem Thema auch unterschiedliche Töne eine Rolle, da sie das Lärmempfinden im Fahrzeuginneren beeinflussen.
Etwas schwieriger wird es bei dem Zusammenspiel zwischen dem Untergrund und den Pneus. Kommt es zu Reifenschwingungen, verstärkt sich die Schallentwicklung. Allerdings kann der Grund für die Schwingungen auch an den Radlagern liegen, oder die Reifen sind nicht korrekt ausgewuchtet. Hersteller wie Continental integrieren zusätzlich Reifendämpfer auf den Innenseiten der Reifenlaufflächen. Ziel ist, über den Untergrund entstehende Vibrationen zu minimieren, sodass Sie im wahrsten Sinne des Wortes eine ruhigere Fahrt im Inneren Ihres Fahrzeugs genießen.
Was kann ich selbst gegen laute Abrollgeräusche tun?
Es gibt verschiedene Optionen, wie Sie bis zu einem gewissen Punkt gegen die Lärmentwicklung beim Fahren vorgehen. Nachfolgend haben wir die wichtigsten Aspekte für Sie zusammengestellt:
- Sägezahn: Es handelt sich um ein spezifisches Verschleißbild an den Pneus. Die Bezeichnung Sägezahn rührt daher, dass die Profilblöcke im Verschleißfall der Silhouette eines Sägeblatts ähneln. Die Reifen werden lauter. Laut ADAC können Sie dagegen vorgehen, indem Sie die Räder in einem Turnus von ca. 6.000 bis 8.000 km seitengleich von vorne nach hinten wechseln.
- Radlager: Ein Defekt am Radlager macht sich je nach Fahrsituation durch brummende Geräusche bemerkbar, die im Anfangsstadium kaum zu hören sind. Besteht der Verdacht, sollten Sie möglichst zeitnah eine Werkstatt aufsuchen, da neben lautem Abrollgeräusch größere Schäden auftreten können.
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- Luftdruck: Ist dieser zu niedrig, vergrößert sich die Lauffläche, was zu einem erhöhten Reifengeräusch führt. Ist er zu hoch, kommt es ebenso zu einem schnelleren Verschleiß der Reifen wie bei einem niedrigen Luftdruck. Prüfen Sie diesen unabhängig von Reifendruckkontrollsystemen regelmäßig beim Stopp an der Tankstelle. Hinzu kommt, dass Sie die Gefahr der Bildung von Sägezähnen im Profil reduzieren.
- Fahrweise: Bei einem Kavalierstart quietschen die Reifen ebenso wie beim Starken Bremsen, was vor allem in Wohngebieten als unangenehm empfunden wird. Laut einer Studie lohnt sich langsames Fahren definitiv, da der Lärmpegel bei der Verdoppelung der Geschwindigkeit um ca. 10 Dezibel steigt. Hinzu kommt, dass der Kraftstoffverbrauch, die Feinstaubentwicklung und die CO2-Emissionen reduziert werden.
In Summe betrachtet
schonen Sie durch ein konsequentes Handeln die eigenen Nerven und tun Ihrer Umwelt etwas Gutes. Dies trifft auch auf die Tierwelt zu, da Geräusche oftmals deutlich intensiver wahrgenommen werden.
Welche Reifen sind leise?
Leise Reifen können Sie wie oben erwähnt, im ersten Schritt über das EU-Reifenlabel identifizieren. Wie oben aufgeführt, lohnt sich ein Reifenwechsel auf moderne geräuschoptimierte Reifen. Zum einen wird er fällig, bevor die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 mm für Sommerreifen, Winterreifen und Ganzjahresreifen unterschritten wird. Zum anderen arbeiten nahezu alle bekannten Anbieter daran, die Reifengeräusche ebenso wie den Kraftstoffverbrauch und weitere Faktoren zu optimieren.
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