VORSCHAU DER GROSSE PREIS VON GROSSBRITANNIEN
05.07.2016
Zeitlich schließt das Rennen in Silverstone direkt an den Großen Preis von Österreich an. Doch die Charakteristik der beiden Strecken könnte unterschiedlicher nicht sein. Nachdem Pirelli für das Rennwochenende in Spielberg die weichsten Mischungen der aktuellen F1-Range nominiert hatte, kommen nun in Silverstone die härtesten Reifen zum Einsatz: der P Zero Orange (Hart) und der P Zero White (Medium). Lediglich der P Zero Yellow (Soft) ist für beide Rennen vorge-sehen. Der softe Slick ist die mittlere Variante des aus fünf Mischungen bestehenden Portfolios und ist in dieser Saison bei jedem Rennen dabei.
Mit dem P Zero Orange wird in Silverstone auch der härteste Reifen der Pirelli Range gefahren – nach dem Grand Prix von Spanien ist es erst sein zweiter Einsatz in der laufenden Saison. Die drei nominierten Mischungen entsprechen den Anforderungen des britischen Highspeed-Circuits, dessen schnelle Geraden und rasche Richtungs-änderungen extrem hohe Mengen an Energie durch die Reifen leiten.
Die größten Herausforderungen für die Reifen
- Der Traditionskurs zählt zu den Strecken des diesjährigen Formel 1-Kalenders, auf denen die stärksten seitlichen Fliehkräfte die Reifen belasten.
- Aufgrund des relativ hohen Anpressdrucks, denen die Autos in Silverstone aus-gesetzt sind, wirken enorme Kräfte von allen Seiten auf die Reifen.
- Die Witterungsbedingungen sind notorisch unvorhersehbar: Das Spektrum reicht jederzeit vom strahlenden Sonnenschein bis zum Wolkenbruch.
- Aufgrund des hohen Abriebs und des starken Verschleißes der Reifen werden mindestens zwei Stopps pro Fahrer erwartet.
- Der Asphalt liefert viel Grip, was die Belastung für die Lauffläche der Reifen zu-sätzlich erhöht.
- Wie bereits im Jahr 2014 findet in Silverstone nach dem Grand Prix ein zweitä-giger In-Season-Test statt.
Die drei nominierten Mischungen
- P Zero Orange (Hart): Der harte Reifen kam in dieser Saison bislang kaum zum Einsatz.
- P Zero White (Medium): Die Mischung wird beim Rennen eine wichtige Rolle spielen. Die Teams müssen für das Rennen jeweils einen Satz der harten sowie der mittelharten Slicks vorhalten.
- P Zero Yellow (Soft): Die Mischung wird in diesem Jahr bei jedem Grand Prix eingesetzt. Bei den Teams war die Nachfrage nach dem weichsten in Silverstone verfügbaren Slick besonders hoch.
Der Große Preis von Großbritannien 2015
- Im vergangenen Jahr prägten Regen und Safety Car-Phasen den Rennver-lauf und wirbelten die Strategien durcheinander. Der Sieger Lewis Hamilton kam zwei Mal an die Box: In Runde 19 wechselte er von Mediums auf die harten Slicks, in Runde 43 ließ er aufgrund des Regens Intermediums mon-tieren.
- Der zum Ende des Rennens plötzlich einsetzende Regen veranlassten Se-bastian Vettel früh dazu, auf Intermediates zu wechseln. Dabei machte er zwei Plätze gut und landete auf einem Podiumsplatz.
Paul Hembery, Motorsport-Direktor Pirelli
“Bei der Mehrzahl der Teams ist die Nachfrage nach Reifensätzen mit der weichsten der drei pro Rennen nominierten Slick-Mischung am höchsten. Das deutet auf die Absicht vieler Fahrer hin, eine eher aggressive Rennstrategie zu planen. Auf einer Strecke wie Silverstone kann das zu zahlreichen Stopps führen. Wie auch das ver-gangene Jahr einmal wieder zeigte, ist das typische britische Wetter sehr wechsel-haft. Alles in allem erwartet uns also ein unvorhersehbares, spannendes Rennen.“
Was ist neu?
- Weder Layout noch Streckenbelag haben sich zum Vorjahr verändert.
- Nach dem Rennen findet in Silverstone ein Test statt. Dabei handelt es sich nicht um einen ausgesprochenen Reifentest.
- Gleichwohl wird Mercedes ein zusätzliches Auto für Pascal Wehrlein zur Verfü-gung stellen. Dabei handelt es sich um eine Spezifikation von 2014, an dem Pro-totypen-Reifen montiert werden. Die Dimension der Prototypen entspricht der Dimension der aktuellen Rennreifen mit einigen neuen technischen Komponenten.
Was sonst noch auffiel
- Die von Ferrari, Mercedes und Red Bull für Silverstone nominierten Reifenkon-tingente weichen voneinander ab.
- Von allen Teams orderte aber nur Haas für seine beiden Fahrer unterschiedliche Reifenkontingente.
(Quelle: Pirelli)
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